Die Digitalisierung hat längst Einzug in den Pflegebereich gehalten. Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist die Telematikinfrastruktur (TI). Sie ermöglicht Pflegeeinrichtungen eine effizientere Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen, reduziert bürokratische Hürden und schafft mehr Zeit für das Wesentliche: die Pflege von Menschen.
Mit dem Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens wurde die TI-Anbindung für die Pflege zum 01. Juli 2025 verpflichtend. Einrichtungen, die sich frühzeitig vorbereitet haben, können die Vorteile jetzt voll ausschöpfen. Für alle anderen gilt: Nachrüsten lohnt sich – sowohl organisatorisch als auch qualitativ.
Welche Vorteile bietet die TI für die Pflege?
- Weniger Bürokratie
Die Telematikinfrastruktur optimiert Arbeits- und Organisationprozesse in der ambulanten und stationären Pflege. Die sektorenübergreifende Kommunikation – etwa mit Arztpraxen oder der Kranken- und Pflegekasse – wird vereinfacht. Zeitintensive und fehleranfällige Abstimmungen rund um Verordnungen und Rezepte, die in Papierform zu Ihnen gelangen, entfallen. Das spart Zeit, Papier und Aufwand.
- Mehr Zeit für die Menschen
Die digitalen Anwendungen geben Ihnen einen schnellen Überblick über die Kranken- und Behandlungsgeschichte der Menschen, die Sie betreuen – sofern diese zustimmen. Der lückenlose Informationsfluss verbessert die Versorgungsqualität und verschafft Ihnen mehr Zeit für die Pflege der Menschen, die auf Sie angewiesen sind.
- Vernetztes Gesundheitswesen
Die TI vernetzt Sie mit allen relevanten Institutionen des Gesundheitswesens – etwa mit Fachärzten, Hausärzten, Apotheken, Krankenkassen, Physiotherapiepraxen sowie Reha- und Vorsorgeeinrichtungen. Sie können so bequemer in den Austausch gehen und schneller die für Ihre Arbeit relevanten medizinischen Informationen erhalten.
- Mobile Nutzung
Die TI-Anwendungen werden verstärkt für den mobilen Einsatz auf Smartphones und Tablets weiterentwickelt. Besonders ambulante Pflegedienste profitieren von dieser ortsunabhängigen Nutzung der Anwendungen.
- Sichere Kommunikation
Die Telematikinfrastruktur setzt auf starken Schutz der Informationssicherheit, sodass medizinische Dokumente fälschungs- und rechtssicher ausgetauscht werden können. Sie erfüllt alle Datenschutzanforderungen, sorgt für eine sichere, verschlüsselte Kommunikation und verhindert, dass Dritte auf sensible Informationen zugreifen können.
Folgende Komponenten benötigen Pflegeeinrichtungen für den Anschluss an die TI:
- Elektronischer Heilberufsausweis (HBA)
- Institutionskarte (SMC-B)
- E-Health-Kartenterminal
- Konnektor oder Anbindung über Managed TI
- Pflegesoftware
- Vertrag mit einem KIM-Anbieter
Fazit:
Die verpflichtende Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist mehr als eine gesetzliche Vorgabe – sie ist eine große Chance für alle Pflegeeinrichtungen. Der sichere, schnelle Austausch von Gesundheitsdaten verbessert die Qualität der Versorgung und entlastet zugleich bei administrativen Aufgaben.
Einrichtungen, die die Digitalisierung aktiv mitgestalten, profitieren langfristig: durch bessere Abläufe, stärkere Vernetzung und mehr Zeit für das Wesentliche – den Menschen.
Einen Leitfaden für Pflegeeinrichtungen finden Sie hier. Als zertifizierter Partner stehen wir gerne für alle Fragen zur Verfügung und unterstützen aktiv bei der Anbindung an die Telematikinfrastruktur.