Die TI als Sicherheitsnetz
Die Telematikinfrastruktur wurde eingeführt, um die Versorgung im deutschen Gesundheitswesen noch besser zu machen. In Deutschland ist mit der TI in den letzten Jahren in gemeinsamer Kraftanstrengung ein hochsicheres Netz zwischen den Gesundheitsinstitutionen aufgebaut worden, das den sicheren Austausch von wichtigen, behandlungsrelevanten Patientendaten ermöglicht. Heute ist die TI eines der sichersten Gesundheitsnetzwerke der Welt. Aufgebaut wurde diese Infrastruktur nach einem besonderen Sicherheitskonzept, das nur Beteiligten am Gesundheitswesen mit zertifizierten Komponenten Zutritt erlaubt. Ein wichtiger Bestandteil der Sicherheit des Systems sind die sogenannten Zertifikate in den TI-Komponenten. Diese sorgen dafür, dass sich nur zugelassene Komponenten mit der TI verbinden. Ohne gültiges Zertifikat kein Zutritt zur TI.
Ablaufende Zertifikate und Hardwaretausch
Die gematik hat den jeweiligen Zertifikaten ein Ablaufdatum gegeben. So laufen die ersten TI-Sicherheitszertifikate schon in diesem Jahr ab. Erste Geräte sind ab Herbst 2022 betroffen. Gemäß einstimmigem Beschluss der Vertretersammlung der gematik müssen die TI-Hardwarekomponenten in diesem Fall gegen neue Komponenten getauscht werden. Sobald ein Zertifikat abgelaufen ist, kann keine Verbindung mehr zur TI aus einer Praxis hergestellt werden. Das heißt, das Einlesen von eGKs oder der Versand von KIM-Nachrichten (z. B. die eAU) sind dann nicht mehr möglich.
Der Hardwaretausch soll die Kontinuität des Betriebs auch beim Übergang zur TI 2.0 absichern und aufwändige Zwischenlösungen vermeiden. So wird bis zur vollständigen Implementierung der TI 2.0 der Anschluss an die TI gewährleistet.
Für den Tausch der Komponenten sind wir mit der erste Ansprechpartner. Wir werden euch daher frühzeitig persönlich informieren, wenn eure Hardware getauscht werden muss.
Interessant und wichtig für Euch:
Auch die Nachbestellung der TI-Komponenten wird wie schon bei der Erstinstallation gefördert werden. Sobald alle Details und Informationen dazu verfügbar sind, findet ihr diese auf der Webseite unseres Partners CGM: www.cgm.com/ti-erneuern
Jetzt prüfen! Laufen die Zertifikate ihrer TI-Komponenten ab?
Für alle Frühaufsteher: Unter folgendem Link könnt ihr in Erfahrung bringen, ob und wann genau eure Zertifikate ablaufen. Hierbei müsst ihr nur eure Postleitzahl und Kundennummer eingeben: https://meine-ti.de/cgm-divco/ti-hardwaretausch/
Sofern ihr von einem Zertifikatsablauf betroffen seid, besteht aktiver Handlungsbedarf zum Tausch der TI-Hardware. Denn nach Ablauf des Zertifikats kann keine Verbindung zur TI aus eurer Institution mehr hergestellt werden. Auf der Seite könnt ihr auch direkt eure Bestellung auslösen - oder ihr verwendet folgende Bestellvorlage.
Nach Bestelleingang meldet sich unser Team kurzfristig zur weiteren Vorgehensweise und Terminabstimmung bei euch.
Wichtig: Eure SMC-B Karte könnt ihr über das Portal nicht bestellen, sondern bei der Bundesdruckerei (unter www.d-trust.net/cgm). Bitte beachtet jedoch: Für die Bestellung der neuen SMC-B ist ein eHBA erforderlich. Während des Bestellprozesses wird die Vorgangsnummer eurer ursprünglichen SMC-B Kartenbestellung benötigt, damit keine neue Telematik-ID beantragt wird. Zudem solltet ihr für die Neubestellung der SMC-B mindestens drei Monate einkalkulieren, falls noch kein eHBA vorhanden ist, welcher für die Bestellung benötigt wird.
Übrigens: Wir empfehlen zudem zu prüfen, ob eure Firewall den aktuellen Empfehlungen und Vorgaben der IT-Sicherheitsrichtlinie (https://www.kbv.de/html/it-sicherheit.php) entspricht. Falls nicht, könnt ihr die Installation im Zuge des Konnektorentauschs direkt mit beauftragen.
Ihr habt den Überblick verloren? Nutzt die Checkliste für einen reibungslosen TI Hardwaretausch in eurer Praxis. Zudem steht euch unser Team gerne für alle Fragen zur Verfügung.
Finanzierung
Nachtrag vom 02.08.2022
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) sagte letzte Woche in München der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die volle Rückendeckung für die Ablehnung des Schiedsspruchs zum Konnektorentausch zu. Grund dafür seien neben dem mit einhergehenden Elektroschrott vor allem die Kosten: Denn die festgesetzten Pauschalen pro Praxis in Höhe von 2.300 Euro deckten bei weitem nicht die anfallenden Kosten.
Die festgelegte Pauschale umfasst zwar den Austausch des Konnektors inklusive Entsorgung des Altgeräts, Installation eines neuen Praxisausweises sowie den Austausch der Sicherheitsmodulkarte. Auch wird für jedes weitere Kartenterminal, dessen Sicherheitsmodulkarte abläuft, jeweils 100 Euro gezahlt, aber das sind bei weitem nicht alle anfallenden Kosten. So haben bereits Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen zahlreiche Zusatzkosten beim Aufbau der TI aus eigener Tasche bezahlen müssen. Aus diesem Grund forderte der Vorstand der KVB eine Kostensenkung oder eine Kostenübernahme durch das Bundesgesundheitsministeriums - jedoch ohne Erfolg.
Allerdings kam ein anderer “Retter in der Not”! Um den aufgekommenen Unmut über die bisherigen Entwicklungen der TI entgegenzuwirken, schaltete sich nun die CGM ein: Diese hat beschlossen, sich an den anfallenden Kosten für den Konnektorentausch zu beteiligen. Das Unternehmen hat den Preis für den Konnektorentausch auf die Höhe des Erstattungsbetrags gemäß Schiedsgerichtsspruch abgesenkt. Für Ärztinnen und Ärzte fallen somit 2.300 Euro (inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer) an. Diese Preisanpassung gilt auch für alle Kundinnen und Kunden, die den Konnektorentausch bereits bei der CGM beauftragt haben. So stellt die CGM die Verfügbarkeit der TI weiterhin sicher.